Design/Verarbeitung:

Nokias Mobiltelefone aus der 8er-Serie zeichnen sich vor allem durch drei Dinge aus: Viel Life Style, viel Luxus und vor allem hohe Preise! Im Falle des Nokia 8800 sind es sogar stolze 1.000 Euro! Bereits die schlichte, rabenschwarze Verpackung, die von einer Metallklammer umschlungen ist, zeigt deutlich, dass es sich beim Inhalt um ein absolutes Premium-Gerät handelt. Die großen Erwartungen werden auch nicht enttäuscht. Nach der Titaniumhülle des 8910i setzen die Skandinavier diesmal auf silberschimmernden Edelstahl. Hört sich nicht sonderlich spektakulär an, sieht aber sexy aus und fühlt sich sehr angenehm an. Einziger Nachteil: Das Material ist sehr schwer, weshalb das Luxuskind auch 138 Gramm auf die Waage bringt. Viel zu erzählen gibt es zum Thema Verarbeitung, denn erstmals setzt Nokia bei einem Seriengerät Fertigungsmethoden von Uhrmachern und Juwelieren ein. So wird das hochauflösende TFT-Display durch ein speziell verstärktes Glas geschützt und für die Funktionstasten wurde ein Metallspritzguss verwendet.

Ausstattung

Das Nokia 8800 bietet nicht nur viel Handy, sondern auch viel Zubehör. Neben dem Luxusfunker befinden sich im Karton noch eine optisch passende Ladestation, ein Headset, eine schwarze Samttasche sowie erstmals in der Nokia-Historie gleich zwei Akkus. Auch die Ausstattung selbst ist mehr als respektabel: Über 47 MB Speicherplatz, Bluetooth, zahlreiche Organizerfunktionen, Diktiergerät, Sprachwahl, MP3-Player oder ein Radio. Hinzukommen noch allerlei nützliche Programme für den urbanen Handyuser mit Stil. Dank eines Maßeinheiten-Konverters, einer Weltzeit-Software sowie einem mehrsprachigen Translator ist man im Ausland bestens für den Alltag gerüstet. Dank des SIM Access Profils ist das 8800 darüber hinaus auch für den Autoeinsatz optimal geeignet. Meckern kann man da eigentlich nur über die vergleichsweise geringe Auflösung der Kamera, denn lediglich 0,5 Megapixel sind für Handys dieser Preisklasse schlichtweg zu wenig.

Handhabung

Die Menüführung, basierend auf dem Series 40-Betriebssystem, hilft dem Nutzer in bewährter Manier, sich schnell zurecht zu finden. Die Tastatur hingegen ist alles andere als bedienungsfreundlich. Insbesondere das Steuerkreuz ist viel zu klein ausgefallen, so dass präzises Navigieren sehr viel Konzentration und im wahrsten Sinne des Wortes Fingerspitzengefühl erfordert. Ebenfalls nicht gelungen: Die untere Tastenreihe grenzt viel zu dicht an die Oberschale an, so dass diese Drücker nur mit dem Fingernagel gut erreichbar sind. Nervig ist ferner der Umstand, dass das Entfernern der Unterschale sehr viel Geschick erfordert.

Ausdauer/Sprachqualität

Der zweite beigelegte Akku macht Sinn, denn das 8800 bleibt lediglich maximal drei Tage nonstop auf Empfang. Wer regelmäßig zum Handy greift, sei es zum Telefonieren oder einfach nur zum Radio hören, muss damit rechnen, dass bereits nach zwei Tagen der erste Akkuwechsel notwenig ist. Telefonate mit dem 8800 klingen zwar recht natürlich und sind frei von störenden Nebengeräuschen, insgesamt sind die Stimmen aber deutlich zu leise, so dass man bei lauten Hintergrundgeräuschen des Öfteren nachfragen muss.

Fazit

Zugegeben: Das 8800 sieht umwerfend aus, angesichts der Schwächen im Bereich Handhabung und Technik ist der hohe Preis aber nicht gerechtfertigt.